Jan Meyer-Rogge

Architektur des Gleichgewichts

03.04.2011 - 12.06.2011

Finden und Erfinden

Im Unterschied zur nach festen Regeln und im voraus konzipierten Konstruktion finde ich die inneren Zusammenhänge meiner skulpturalen Balancen eher intuitiv. Ich verschiebe und verlagere ihre Elemente experimentell. Das Zusammentreffen der Kräfte geschieht dabei unvorhergesehen und lässt sich nicht berechnen. Deshalb bin ich auf Materialien angewiesen, an denen ich solche Energien entdecken und überprüfen kann, z.B. industriell vorgefertigtes Halbzeug aus Stahl. Meistens beginne ich mit Teilungen. Z.B. zwei Hälften eines Ringes als Anfang eines Prozesses, der Schritt für Schritt das Ganze bestimmt und der sich vom Ende her wieder zum Anfang zurückbeziehen lässt, als Handlungskreis, in dem Gleichgewicht nicht konstruiert, sondern wie beim Balancieren gehalten wird.

Jan Meyer-Rogge, Statement zum Thema "Konstruieren", KunstKonkret Nr. 9, Saarbrücken 2003

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