Esther Stocker
Geometrisches Glück
16.09.2018 - 24.02.2019
Werk, Wirken und Werdegang von Esther Stocker [*1974 in Silandro/Schlanders, Südtirol, IT] unterstreichen in herausragender Art und Weise, dass eine konsequent nicht-abbildende, minimal-konstruktive und so in der Tradition einer konkreten Kunstauffassung stehende
künstlerische Position im zeitgenössischen internationalen Kunstbetrieb große Anerkennung, Aktualität und Relevanz entfalten kann.
Mit der innovativen wie beständigen Weiterentwicklung ihrer selbst gesetzten künstlerischen Grundsätze hat es Esther Stocker erreicht, von ihrem Ausgangspunkt der Malerei in vielen Formatvarianten, über die Erweiterung auf den architektonischen Kontext, bis hin zu daraus abgeleiteten Skulpturen, ein umfangreiches Oeuvre von höchster künstlerischer Qualität zu erschaffen. Ihre mit Konsequenz und Beharrlichkeit verfolgten Themen, insbesondere die intensive Auseinandersetzung mit Raster, Ordnung sowie deren jeweiligen Störungen und Relativierungen, zudem die jeweils individuelle Umsetzung und immanente Präzision der Ausführung ihrer Werke, haben ihr weltweit ein hohes Ansehen bei Kunstinteressierten, Sammler/innen, Kurator/innen und Kunstwissenschaftler/ innen verschafft. Beispielhaft für ihre Arbeiten zu nennen sind zudem die bewusste Abwesenheit von Farbe in Gemälden und all ihren anderen Werken, ihre beständige Übertragung erarbeiteter Erkenntnisse in andere Medien, wie etwa das Erweitern des zweidimensionalen Bildes zu großformatigen Installationen im dreidimensionalen Raum, oder die Entwicklung einer speziellen Form von Plastiken, für die ein Bildträger nach innen verformt wird und dabei ein äußerlich wieder geschlossener Körper entsteht. Die Gestaltung skulptural entwickelter Möbelobjekte und Kooperationen mit anderen Kunstgattungen wie Fotografie, Video oder Mode unterstreichen die Vielfalt und kreative Kraft der Künstlerin.
Matthias Seidel, Berlin